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DIE PRINZENINSELN. 9. Route. 137

Vor Anatoli Kawak halten die Schiffe vom Schwarzen Meer, um
sich auszuweisen und die Einfahrterlaubnis zu erlangen. Den Rest
der Bosporusküste säumen steile Klippen wie an der europäischen
Seite. Jenseit des Vorgebirges von Anatoli Kawak eine weite Bucht;
in ihrer Tiefe mehrere kleine Häfen, der Monastir Liman, am Fuß
des Monastir-Tales, in dem um eine Klosterruine die Quarantäne-
häuschen
liegen, und der Ketschili Liman, mit einem türkischen
Dörfchen. Sie wird abgeschlossen von dem Kap Fil Burnu, das
ebenso wie das nördl. folgende Poiras Burnu mit einem hochge-
legenen
Fort bewehrt ist. Dann, gegenüber Rumeli Phanar, das Kap
und Dorf Anatoli Phanar, ebenfalls mit einem Fort und darüber
dem anatolischen Leuchtturm. Jenseits die tiefe Kabakos-Bucht,
in deren zerklüfteten Basaltklippen unzählige Seevögel horsten, und
schließlich das Kap Jum Burnu, mit einer Batterie und einer
Rettungsstation für Schiffbrüchige, wie solche auch weiter östl. und
gegenüber an der europäischen Küste eingerichtet sind.

9. Die Prinzeninseln.

Die Prinzeninseln (vgl. die Karte S. 131), eine Gruppe von neun
Eilanden, von denen aber nur die vier größeren, Proti, Antigoni,
Chalki
und Prinkipo, bewohnt sind, liegen südöstl. von Konstan-
tinopel
im Marmara-Meer. Ihr mildes, beständiges Klima, Berge,
Wälder, südliche Vegetation, angenehme Seebäder machen sie vom
Frühling bis Spätsommer zu einem beliebten Ausflugs- und Aufent-
haltsort
besonders für die christlichen Konstantinopolitaner. Quellen
sind allerdings nicht vorhanden, so daß die Bewohner auf Zisternen
und herübergeschafftes Trinkwasser angewiesen sind. Im Altertum
hießen sie Demonnesoi; der mittelalterliche Name Papadonisia, nach
den Insassen der vielen Klöster, berührt sich mit dem modernen, der
weniger an den Lustaufenthalt als an die klösterliche Verbannung
byzantinischer Fürstlichkeiten erinnert. Die Türken nennen sie Kisil
Adalar
, Rote Inseln, nach der Farbe des vielfach eisenhaltigen Gesteins.

Lokaldampfer (S. 74) tägl. 4mal (So. 3 mal) nach den vier Haupt-
inseln
, 1 mal mehr nach Prinkipo. Der Besuch von Prinkipo, auf den
sich der Fremde beschränken wird, erfordert von Konstantinopel fast
einen Tag; die übrigen Inseln sieht man vom Schiff aus. Gasthöfe und
Restaurants findet man auf Prinkipo und Chalki.

Der Dampfer umfährt die Seraispitze und wendet sich der asiati-
schen
Küste zu, wo er manchmal vor Kadikiöi (S. 130) oder anderen
Küstenorten anlegt. Dann steuert er südlich zur ersten Prinzen-
insel
, Proti, an deren Ostküste er nach 1 St. bei dem kleinen Dorf
hält. Auf der Weiterfahrt werden r. Oxeia, ein Marmorfels, und
Plati, die Flache, mit der Ruine eines im XIX. Jahrh. im Windsorstil
errichteten Schlosses sichtbar. Die zweite Insel, die der Dampfer
berührt, ist Antigoni; das von Griechen bewohnte hübsche Dorf der
Insel liegt an der Ostseite, gegenüber der kleinen Insel Pita; in der